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Checkliste 2018-03-12T09:20:08+00:00

Balkon-Checkliste

1. Ist der Balkon überdacht oder der freien Witterung ausgesetzt?

Grundsätzlich ist bei einem nicht überdachten Balkon durch seine exponierte Lage die Wahrscheinlichkeit von Schäden höher. Es empfiehlt sich in dem Fall, regelmäßig einen Balkoncheck vorzunehmen. So sollte beispielsweise im Frühjahr geprüft werden, ob im Winter etwa durch Frostschäden entstanden sind. Im Herbst wiederum sollte der Balkon winterfest gemacht werden – also eine Balkonreinigung und Prüfung erfolgen, ob Schäden durch die besonderen Witterungsbedingungen in der kalten Jahreszeit drohen.

2. Wie sieht die Unterseite des Balkonvorsprungs aus?

Zum Balkoncheck gehört auf jeden Fall auch ein Blick nach oben – genauer an die Unterseite des Balkons, denn dort werden am häufigsten erste Anzeichen von Schäden bzw. Feuchtigkeit in der Balkonkonstruktion entdeckt. Wenn dort feuchte Stellen zu sehen sind, ist das schon kein gutes Zeichen. Sind zudem Abplatzungen vorhanden, ist es Zeit, einen Fachmann zu konsultieren.

3. Wie ist die Gefällesituation?

Experten empfehlen, dass die Bodenfläche eines Balkons im Idealfall 2% Neigung (in Richtung des Abflusses bzw. von der Hauswand abwärts) haben sollte, damit Regenwasser gut ablaufen kann.

Eigentümer können dies mit einem einfachen Test prüfen: Eine Wasserwage (1 Meter) an Türanschluss oder Wand anlegen und ausloten. Daraufhin sollte sich bei der geforderten Neigung von 2% am der Wand abgewandten Ende der Wasserwaage ein Höhenunterschied von 2cm zum Boden ergeben.

4. Kommt es auf dem Balkon zur Pfützenbildung?

Auch bei Regen sollte es auf dem Balkon nicht zur Pfützenbildung kommen. Steht das Wasser sogar noch nach dem Regen auf dem Balkonboden, sollte der Ursache möglichst schnell nachgegangen werden, da die Gefahr von Feuchtigkeitsschäden sonst deutlich steigt. Welche Gründe neben dem schon vorgestellten mangelnden Gefälle zur Pfützenbildung führen können, stellen wir unter den folgenden Balkoncheck Punkten vor.

5. Ist das Entwässerungssystem zu hoch eingebaut?

Mindestens ein Entwässerungspunkt des Balkons (z.B. Gulli) muss tiefer als die Oberfläche liegen, damit der Wasserablauf gewährleistet werden kann.

6. Ist der Ablauf zum Fallrohr hin frei von Laub?

Ein Grund für Pfützenbildung kann sein, dass der Wasserablauf zum Fallrohr hin nicht frei von Laub ist. Dies sollte regelmäßig geprüft werden – natürlich insbesondere im Herbst. Bleibt die Pfützenbildung auch nach Entfernen des Laubs nicht aus, sollte ein Fachbetrieb zur genaueren Inspektion des Problems hinzugezogen werden.

Tipp: Ein Laubfangkorb oder -gitter direkt vor dem Einlaufstutzen zu platzieren, erleichtert die regelmäßige Reinigung des Abflusses. Auch eine Fallrohrreinigungsklappe hilft. Beides ist in der Regel im gut sortierten Baumarkt erhältlich.

7. Ist ein ungehinderter Abfluss des Wassers über die Dachrinne möglich?

Bei Balkonen mit Entwässerung über eine Dachrinne gilt es regelmäßig zu prüfen, ob das Wasser ungehindert abfließt oder sich etwa in der Dachrinne staut. Oft kann man hier den Mangel selbst mit der Reinigung der Dachrinne – etwa vom Herbstlaub – beheben.

8. Sind Notüberläufe vorhanden?

Ein Notüberlauf ist eine Abflussmöglichkeit für auf dem Balkon stehendes Wasser, über die erst bei Erreichen einer bestimmten Wasserhöhe auf dem Balkon mit Brüstung das Wasser abfließt. Wie der Name schon sagt, stellt er keine allgemeine Entwässerungsmöglichkeit dar, sondern sollte nur als „Backup“ bei extremen Niederschlag oder Problemen des regulären Entwässerungssystems zum Einsatz kommen.

Die richtige Höhe eines Notüberlaufs ist dabei nicht abhängig von der Höhe des Wassers auf dem Balkonboden, sondern vom Abstand zur Einlaufmöglichkeit in den Wohnraum. Er sollte 2-3 cm unterhalb der Balkon-Tür oder etwa bodentiefen Fenstern liegen. Der Notüberlauf muss dabei nicht kanalisiert – etwa über ein Fallrohr – realisiert sein. Die Entwässerung kann auch über einen kleinen Absatz über die gesamte Breite der vom Haus abgewandten Balkonseite erfolgen.

9. Sind die Fliesenfugen intakt?

Wenn es sich um einen gefliesten Balkon handelt, sollten insbesondere die Fugen in regelmäßigen Abständen geprüft werden. Denn hier entstehen oft die ersten Undichtheiten, die dann in der Folge auch die Fliesen selbst betreffen. Also Augen auf: Sind da erste Risse zu erkennen? Gibt es einen Spalt zwischen Fuge und Fliese?

10. Bestehen bei den Fliesen Hohllagen?

Hohllagen untern den Fliesen sind ein erstes Alarmzeichen. Diese lassen sich am besten akustisch identifizieren, indem man den Boden mit Kunststoffhammer abklopft. Alternativ kann auch ein normaler Hammer genutzt werden. Dann ist beim Abklopfen aber besondere Vorsicht geboten, damit man die Fliesen nicht beschädigt.

11. Wie sehen die Fliesen selbst aus?

Entdeckt man Frostabplatzungen an den Fliesen, sollte ein Fachmann hinzugezogen werden, der die Schäden genauer prüft. Auch Risse und lockere Fliesen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

12. Ist der Übergang zur Hauswand intakt?

Besonderes Augenmerk ist bei einem gefliesten Balkonboden auf den Übergang der Fliesen zur Hauswand zu legen – meist mit einer Silikonfuge realisiert. Der Übergang zwischen Fliesen und Hauswand sollte vollkommen abgedichtet sein und keine Risse oder Lücken aufweisen.

13. Sind auf dem Boden Kalkrückstände, Ausblühungen oder Verfärbungen zu sehen?

Ein besonders anfälliger Punkt bei einem Balkon ist häufig der Übergang an das angrenzende Bauteil – in der Regel die Hauswand. Hier sollte besonders genau geprüft werden, ob feuchte Stellen oder die schon beschriebenen Ausblühungen an der Hauswand zu sehen sind.

14. Wie sieht die angrenzende Hauswand aus?

Besonderes Augenmerk ist bei einem gefliesten Balkonboden auf den Übergang der Fliesen zur Hauswand zu legen – meist mit einer Silikonfuge realisiert. Der Übergang zwischen Fliesen und Hauswand sollte vollkommen abgedichtet sein und keine Risse oder Lücken aufweisen.

15. Den Betonboden unter die Lupe nehmen!

Genau wie bei gefliesten Balkonböden sollten auch bei Betonböden Veränderungen ernst genommen werden. Schon kleine Risse sollten von einem Fachmann geprüft werden, bei so großen Rissen wie auf diesem Motiv besteht in der Regel Handlungsbedarf.

16. Ist der Belag noch intakt?

Häufig wurden Balkonoberflächen auch mit einer Beschichtung versiegelt. Diese sollte nicht direkt an der Wand enden, sondern auch den Übergang um einige Zentimeter nach oben abdichten. Entdeckt man erste Beschädigungen dieser Beschichtung, sollte ein Fachmann zu Rate gezogen werden. Sonst droht, wie in diesem Beispiel, dass Feuchtigkeit eindringt. Im schlimmsten Fall zieht er nach oben, der Putz platzt ab und die Feuchtigkeit dringt über die Hauswand in den Innenraum.

17. Auf dem Weg zur grünen Oase?

So schön ein begrünter Balkon ist – Wildwuchs sollte nicht entstehen. Pflanzen, dass aus Ritzen wachsen oder Moosbildung auf dem Boden, sind in der Regel Zeichen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Soweit, dass kleine Bäume wachsen, sollte man es auf jeden Fall nicht kommen lassen.

18. Sind schon Teile der Unterkonstruktion zu sehen?

Ist der Belag oder die Unterseite wie in diesen beiden Beispielen schon so beschädigt, dass Teile der Unterkonstruktion, insbesondere aus Metall, zu sehen sind, sollte schleunigst ein Fachmann konsultiert werden. Die Betoninstandsetzung ist dann dringend notwendig, da sonst die Tragfähigkeit des Bauteils gefährdet ist.

19. Wie sieht das Geländer aus?

Das Geländer sollte aus zwei Gründen in Augenschein genommen werden. Naheliegend ist natürlich, dass es stabil verankert sein sollte, damit kein Absturz droht. Wichtig ist auch insbesondere der Übergang des Geländers in den Boden. Bei einem beschichteten Boden sollte die Beschichtung auch einige Zentimeter vom Boden am Geländer nach oben ausgeführt sein.

Sollte am Geländer Rost entdeckt werden, ist das kein gutes Zeichen, da auch Schäden für den Boden drohen.

20. Gibt es feuchte Stellen im Innenraum?

Sind im Innenraum an der zum Balkon grenzenden Wand feuchte Stellen, abplatzender Putz oder Schimmelbildung zu beobachten, sollte den Ursachen dringend nachgegangen werden, da neben den Schäden an der Gebäudesubstanz auch gesundheitliche Beeinträchtigungen für die Bewohner drohen. Die Feuchteschäden im Innenraum müssen nicht zwingend auf Mängel oder Schäden am Balkon zurückzuführen sein. Sollte dieser jedoch die Ursache sein, deutet es schon auf ein größeres Problem hin, dass dringend behoben werden sollte.